Niemand wusste worum es geht, aber das spielte keine Rolle: 148.000 Euro hat die Stadtverordnetenversammlung am vergangenen Donnerstag für ein „Kulturzentrum Krone“ ausgegeben ohne dass ihr auch nur eine einzige Zeile Text vorlag, in der dieses Projekt beschrieben ist. Im Vorfeld der Versammlung hatte die FWG den Bürgermeister gebeten, ihr wenigstens die Projektbeschreibung zu übermitteln, mit der bereits Fördermittel beantragt worden waren. Das wurde von Bürgermeister Dr. Ritz verweigert, stattdessen belehrte er die Versammlung darüber, was „soziokulturelle Zentren“ seien. Darum ging es aber gar nicht. „Das kann ein ganz tolles Projekt sein“, hatte Christian Utpatel für die FWG gesagt, aber man käme ja auch in keinem Verein geschweige denn privat zuhause auf die Idee, so viel Geld auszugeben ohne zu wissen wofür. Der Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung war es egal. Ein Antrag der FWG, dass der Stavo wenigstens zuerst die vorhandene Projektbeschreibung aus dem Förderbescheid zur Kenntnis gegeben wird, fand keine Mehrheit. Und so blieb die Frage offen, um was für eine Art von Kultur es sich handeln soll, wer der Träger ist und wie nach dem Bau die Finanzierung auf Dauer sichergestellt ist. Und ganz nebenbei hatte man sich damit auch von dem ursprünglich beschlossenen Vorhaben verabschiedet, das Gasthaus Krone in die schützenden Hände eines kompetenten Gastronomen zu übergeben, der daraus wieder ein kulinarisches Juwel machen könnte. Immerhin kamen auch von Bürgerliste sowie FDP Bedenken so dass am Ende beschlossen wurde, dass die Ausgaben einzeln vom Haupt- und Finanzausschuss abgesegnet werden müssen.
Endlich beschlossen wurde der Bau eines Kindergartens in Mardorf. Nach monatelangem Kampf um den vorhandenen Kindergarten hatte sich ja gezeigt, dass auch ein Einspruch beim Petitionsausschuss des Hessischen Landtages erfolglos geblieben war. Zur ganzen Wahrheit gehört, was Günther Koch für die FWG anmerkte: Der Petitionsausschuss verweist darauf, dass ja ein Alternativgrundstück vorhanden sei. Zu Deutsch: Vielleicht hätte der alte Standort Chancen gehabt, hätte man sich nicht so früh auf die Suche nach einem Ersatzgrundstück gemacht. Das aber war ja eigentlich schon im September von der Stavo entschieden worden. Trotzdem war nun nochmal alles von Vorne diskutiert worden, wobei die SPD noch am Donnerstag darauf hinwies, dass sie lieber „an einem verkehrsgünstig besser gelegenen Ort“ gebaut hätte. Gemeint war der Parkplatz des im Bau befindlichen Baumarkts an der Nordumgehung, ein Vorschlag, der zum Glück von den Mardorferinnen und Mardorfern nicht ernsthaft diskutiert wurde. Nachdem die Grundstücksentscheidung nun gefallen ist wird es darauf ankommen, eine schnelle und preislich vernünftige Baulösung zu finden. Die FWG wird an dem Thema dranbleiben.
Überrascht wurden Öffentlichkeit wie Stadtverordnete von den Plänen des Landkreises, auf der an Mardorf vorbeiführenden Kreisstraße einen Kreisverkehr zu bauen um die Bushaltestelle sicherer zu machen. Wer da von Seiten der Stadt am Verhandlungstisch saß blieb auch während der Stavo unklar. Nichtsdestotrotz ist die Idee mit dem Kreisverkehr nicht schlecht, auch wenn es aus Sicht der FWG noch bessere Lösungen gäbe. Die Homberger FWG hat dem Landkreis dazu einen Vorschlag gemacht.
Deutliche Auseinandersetzungen hat die geplante „Baumschutzsatzung“ ausgelöst. Nach jahrelangen Diskussionen hatten alle Ausschüsse die vorliegende Version abgelehnt. Für die FWG wies Helmut Koch darauf hin, dass sich in den letzten 500 Jahren der Baumbestand in Homberg auch ohne Baumschutzsatzung prächtig entwickelt hat. Dietmar Groß meinte es sei wichtiger, der Homberger Bevölkerung den Schutz der Natur lieb und wert zu machen statt sie mit Regeln zu gängeln. Er machte den Vorschlag, die Satzung vorerst nicht zu verabschieden. Stattdessen solle das Thema verbunden werden mit dem Projekt „Stadtgrün“, für das Homberg ja gerade erst Fördermittel bekommen hat. Die Mehrheit hat sich diesem Vorschlag der FWG angeschlossen.
Zu den nächsten großen Projekten in der Pipeline gehört die Sanierung des Rathauses, für das Bürgermeister Dr. Ritz bereits Baupläne vorgelegt hat. Die CDU machte nun den Vorschlag, auch einen Neubau des Hauses Obertor 1 als Ergänzung zum historischen Gebäude prüfen zu lassen. Ein Vorschlag den die FWG unterstützt. Die Diskussion von alternativen Ideen ist immer gut, und hier muss ja auf jeden Fall eine Lösung gefunden werden die das historische Erbe schützt und trotzdem auf Jahrzehnte hin modern und tragfähig ist.
Sichtbare Veränderungen wird es schon in absehbarer Zeit an der Ziegenhainer Straße geben, indem die dort befindliche Spielhalle in den hinteren Bereich des Grundstücks verlegt wird. Von der Elternschaft der gegenüberliegenden Theodor-Heuss-Schule (THS) kam in den letzten Wochen der dringende Hinweis, dass Spielhallen nach der aktuellen Gesetzeslage im Umkreis von 300 m um Schulen nicht zulässig sind. Dies aber, so haben Prüfungen der Rechtslage ergeben, betrifft nur neue Konzessionen. Bis die derzeitige Konzession ausläuft wird die Spielhalle weiter existieren dürfen. „Aber dass sie nun endlich aus dem Sichtfeld der Schule weg kommt ist schonmal ein erster wichtiger Schritt“, meinte Christian Utpatel, der auch Vorsitzender des Schulelternbeirats ist.