Ohne Windkraft keine Energiewende

 „Wenn wir die Energieversorgung in Zukunft  sicher und ohne Atomstrom gewährleisten wollen, wird Windkraft im Binnenland den größten Anteil einnehmen müssen“, erklärte Lars Rotzsche vom  Bundesverband Windenergie bei einer Informationsveranstaltung der Freien Wählergemeinschaft Homberg am 6. Oktober in Caßdorf. Die Kommunalpolitik stehe deshalb in der Verantwortung,  baurechtliche Voraussetzungen für den Ausbau der Windkraft zu schaffen und zugleich die Akzeptanz in der Bevölkerung zu verbessern. Damit die Menschen in der Region diese Technologie akzeptieren, empfahl der Referent  eine transparente Informationspolitik und eine aktive Bürgerbeteiligung.
„Die Bürger müssen davon überzeugt werden, dass jede Form der Stromerzeugung ihren Tribut fordert“, so Rotzsche vor dem nicht nur mit FWG-Mitgliedern gut gefüllten Saal. Wer Strom aus der Steckdose beziehen,  aber Windkraftanlagen nicht vor seinem  Fenster sehen will, müsse sich klar machen: jede Energieform bedeutet Landschaftsverbrauch – und meistens noch viel schlimmer als nur optisch-ästhetisch. Rotzsche wies hin auf die riesigen Braunkohlelöcher, die der Tagebau etwa in der Lausitz hinterlassen habe, oder das Risiko von Atomkraftwerken. Nach Fukoshima  dürfe diese egoistische Sichtweise nicht mehr akzeptiert werden.
Die Energieversorgung klimaneutral  zu rekommunalisieren sei nicht nur eine Frage der moralischen Verantwortung, sondern auch eine wirtschaftliche Chance für die Kommunen und ihre Bürger, berichtete der Fachmann von den Erfahrungen anderer Kommunen. Sowohl die Verpachtung der Standorte als auch der Betrieb der Anlagen könne erhebliche Einnahmen für die Menschen im ländlichen Raum bringen.
Unbedingt vermieden werden sollte, dass hinter den Kulissen der Politik Standort- und Investitionsentscheidungen gefällt werden, die vor Allem  anonymen Investoren dienen.
Es gebe inzwischen eine Vielzahl von Beispielen, wie die Kommune, einzelne Dörfer  bzw. Bürgergemeinschaften einen vielfachen Nutzen aus der Windkraft ziehen können:  umweltverträglicher Strom zu akzeptablen Preisen in rekommunalisierten Stromnetzen und zusätzlich eine Rendite aus dem Anlagenbetrieb.
Abschließend machte Rotzsche den Zuhörerinnen und Zuhörern, zu denen außer von der FWG auch Stadtverordnete von CDU, SPD und Grünen gehörten, Mut: Homberg  sei mit dem lokalen, genossenschaftlich organisierten Stromversorger KBG sehr gut aufgestellt, um Windkraftanlagen in diesem Sinn erfolgreich zu installieren.

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