Wer behindert das Projekt „Marktplatz Ost“ ?

Stellungnahme von Dietmar Groß (FWG-Fraktion), Vorsitzender des Bau-, Planungs-, Umwelt- und Energieausschusses)

In der HNA vom 5. September vermittelt Herr Gontermann (Architekt der Stadt Homberg) den Eindruck, mit „taktischen Spielchen“ sollten im Parlament wichtige Entscheidungen verzögert werden. Dieser Vorwurf ist unhaltbar.

Richtig ist: Alle Fraktionen haben die grundsätzlichen Ideen des Stadtarchitekten begrüßt.

Als Vorsitzender des zuständigen Ausschuss (Bau-, Planung-, Umwelt-, Energie) habe ich diese Haltung bereits am 31. Dezember 2012 bekräftigt und Bürgermeister Wagner sowie den Ausschussmitgliedern vorgeschlagen, wie wir in 2013 konkret an diesem Projekt arbeiten wollen. Nachdem dieser Vorschlag nach mehr als sechs Wochen nicht beantwortet war, habe ich im Februar 2013 erneut um einer Erledigung durch die Verwaltung gebeten. .

Zur Märzsitzung.des Bauausschusses am 18. März wurde der geforderte Zeitplan schriftlich vorgelegt und dem Parlament am 22. März zur Kenntnis gegeben. Darin wurde auf drei Seiten erläutert, was in der Vergangenheit zu diesem Vorhaben gearbeitet wurde.

Auf der letzten halben Seite wurde aufgelistet, wie die Verwaltung sich die weitere Bearbeitung des Vorhabens vorstellt:

Ab April:
Technische Runde

Einholung von Angeboten zur Baukostenaufnahme
Einbezug von technischen Hochschulen in Hessen und angrenzenden Bundesländern

Sammeln von Daten zur Erstellung eines Verkehrskonzepts

Einführung eines Berichtswesens (monatliche Berichterstattung über den Verfahrensstand in Magistrat, Ausschüssen und Stadtverordneten- Versammlung)
Erarbeitung eines Konzepts für die Öffentlichkeitsarbeit
(Bürgerinfo, Presseberichte, Infos auf der homepage der Stadt)

Ab Mai-Juni:
Zwischenbilanz ziehen

Ab Herbst:
Erarbeitung und Diskussion eines Modells für die Umsetzung des
Projekts:
–            Finanzierung
–            Projektsteuerung
–           Betreibermodelle (Stadtentwicklungsgesellschaft)
(Auszug aus dem StaVo-Protokoll vom 22.3.13)

Der Ausschuss hat dem Parlament  als Ergebnis der Sitzung vom 18. März die Erstellung einer Machbarkeitsstudie empfohlen und deutlich gemacht, dass er bei der Zieldefinition und bei der Umsetzung dieser Studie durch regelmäßige Information und Beratung beteiligt werden will.

Nun müssen wir im September feststellen:

Weder die selbstgesteckten Aufgaben und Ziele noch die Erwartungen des Ausschusses wurden abgearbeitet. Eine Begründung wurde nicht gegeben.

Ein  Informationsfluss und –austausch zwischen Verwaltung und Parlamentsausschuß zu diesem für die Homberger Stadtpolitik immens wichtigen Thema fand nicht statt.

Deshalb ist die Unterstellung,  im Parlament würde das Projekt durch „taktische Spielchen“ behindert, falsch.

Richtig ist:
Die grundsätzliche Zustimmung ist nach wie vor vorhanden.

Allerdings verwenden der Bürgermeister und die für dieses Projekt zuständigen Mitarbeiter ihre Zeit offenkundig eher darauf, sich auf externen Foren mit den seit Dezember 2012 bekannten Ideen feiern zu lassen anstatt hier vor Ort im Dialog mit dem Parlament daran weiterzuarbeiten.
Neben der Machbarkeitsstudie, die konkretere Erkenntnisse über technische und finanzielle Erfordernisse bringen soll, wäre es notwendig, Einzelprojekte zu definieren und mit einer Prioritätenliste zu versehen. Dann könnten wir im Parlament auch darüber entscheiden, ob und welche Projekte aus dem Bereich Marktplatz Ost noch im 2014 auslaufenden Programm Stadtumbau West berücksichtigt werden sollen.

Ebenso wenig können wir akzeptieren, dass das Stadtmarketing nun plötzlich ohne vorhergehende Information und Beratung im Ausschuss eine Bürgerbeteiligung organisieren soll.

Auf der bisherigen Beratungsgrundlage wirkt der spontane Antrag an das Parlament, möglichst sofort Mittel für Öffentlichkeitsarbeit bereitzustellen und mit dem drohenden Verfall durch ablaufende Fristen zu begründen, eher als Provokation denn als konkreter Beitrag zur Projektentwicklung.

Die Fristen für Fördermittel sind den Verantwortlichen seit langer Zeit bekannt. Ebenso die Erwartungen des Parlaments, rechtzeitig informiert und bei Entscheidungen so beteiligt zu werden wie die BürgerInnen unserer Stadt es von uns erwarten.

Der Antrag ist deshalb nicht entscheidungsreif und muss  an den HAFI und den BPUE verwiesen werden.

Dietmar Groß

Ein Kommentar

  1. Danke für die Informationen. Ich werde am Sonntag zu dem Bürgerforum gehen, obwohl ich nicht weiß, wie man das eigentlich im Bürgerbüro organisieren will. Mich würde auch sehr interessieren, wie das ganze Projekt finanziert werden soll, dadie Stadt ja wohl keine Eigenmittel mehr hat. Gut, dass Sie dranbleiben. Das Parlament muss auf jeden Fall das letzte Wort haben und darf sich nicht durch Projekttermine beeinflussen lassen. Da muss die Verwaltung rechtzeitig Vorschläge machen und hier ist natürlich der Bürgermeister in der Verantwortung. Wir können doch keine weiteren Schulden mehr machen, da wir, die Bürger, sie dann alle, ob Hausbesitzer oder Mieter irgendwann bezahlen müssen. Was nützen uns schöne Single-Wohnungen, wenn sie am Ende niemand bezahlen kann? Herzliche Grüße Christine Beutelhoff

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