Am Ende herrschte große Einigkeit: Die Stadt soll das Gelände des ehemaligen Krankenhauses am Werrberg kaufen und damit unter die eigene Kontrolle bekommen. Das sei der beste Weg um selber zu bestimmen, was dort in Zukunft geschieht. Entsprechend einstimmig fiel das Abstimmungsergebnis bei der Stadtverordnetenversammlung am vergangenen Donnerstag aus. Auslöser dafür war eine Initiative der FWG.
In den Wortbeiträgen aller Parteien zeigte man sich erfreut darüber, dass es „selten eine so gut vorbereitete Entscheidung“ gegeben habe. Tatsächlich war die Vorgehensweise anders als sonst. Meistens werden erstmal Häuser gekauft und dann überlegt man sich, was damit geschieht und was es kostet. So etwa auch dieses Mal bei drei Häusern in der Holzhäuser Straße. Beim Krankenhausgelände war das nun anders. Nachdem die Firma Asklepios im vergangenen Jahr der Stadt das Gelände für einen Euro angeboten hatte, wurde zunächst eine ausführliche Prüfung der Situation vorgenommen. Grundlage war ein Antrag, den die Freie Wählergemeinschaft (FWG) in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht hatte. Entsprechend wurden in den vergangenen Monaten Gutachten erstellt, die sowohl die derzeitige Bausubstanz, die ökologischen Folgen sowie Szenarien für eine zukünftige Entwicklung in den Blick genommen haben. Und das alles verbunden mit einer aktiven Bürgerbeteiligung.
Die Gutachten haben die entscheidenden Rahmenbedingungen für eine zukünftige Entwicklung geklärt. Dazu gehört etwa die Erkenntnis, dass ein vollständiger Abriss unwirtschaftlich wäre, weil das entstehende Loch nur mit großem Aufwand wieder zu sichern und zu verfüllen wäre. Wenn also überhaupt über einen Abriss gesprochen wird, dann nur über einen Teilabriss indem etwa Geschosse abgetragen werden. Die Keller und Sockelgeschosse sollten auf jeden Fall erhalten werden. In möglichen Zukunftsszenarien könnte ein reduzierter Baukörper des alten Bettenhauses zum Stadtteilzentrum einer modernen Wohnsiedlung am Werrberg werden, die Wohnformen für alle Generationen mit zukunftsweisender Energieversorgung verbindet. „Mit unserem Beschluss haben wir dafür gesorgt, dass das Gelände nicht Glücksrittern und Spekulanten in die Hände fällt“, so FWG-Fraktionsvorsitzender Achim Jäger.
Noch ist nichts darüber entschieden, was auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses tatsächlich geschieht. Die Diskussionen über das Wie und Was sind noch zu führen. Aber es gibt ein klares Bild über die Chancen und Risiken, so dass eine gute und einstimmige Entscheidung gefällt werden konnte. Der Vorschlag der FWG, erstmal zu prüfen und dann zu entscheiden, hat sich bewährt.
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(Foto: Joachim Grohmann)
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